In zwei von dem Projekt „Demokratie leben“ über die Stadt Würzburg geförderten Malkursen erlernten sie mit Hilfe der Kunstdozentin Inna Kopp die grundlegenden Techniken, um dann selbst gewählte Motive gestalten zu können. Für einige war es das erste Mal, dass sie mit Pinsel und Farbe umgingen. Gerade, wenn sprachliche Ausdrucksmsittel noch fehlen, ist Malen ein ideales Kommunikationsmedium. Die Ergebnisse lassen Staunen.

Im Erdgeschoss werden Bilder ausgestellt, die über die „Alte Heimat“ erzählen, idyllische Landschaften, ein See, kleine Häuser, eine Moschee oder Kirche. Das Wort „Heimat“ bezeichnet zumeist vor allem den Ort, an dem ich geboren und aufgewachsen bin, wo meine Familie lebte und an dem ich mich geborgen und zu Hause fühle. Auch wenn dieser Ort wegen Krieg und Gewalt verlassen werden muss, bleibt ein Stück von mir dort zurück.

Heimat bedeutet aber auch, sich sicher und vertraut zu fühlen, soziale Kontakte, ein „Zuhause“ zu haben. Diese neue Heimat muss ich erst finden. Das kostet Zeit und Kraft und gelingt nur dann, wenn ich Menschen finden, die mir dabei helfen hier auch anzukommen. Im ersten Stock werden Bilder unter dem Titel „Neue Heimat“ gezeigt. Auch hier sieht der Betrachter Landschaften in lebensfrohen Farben, bestückt mit Häusern, Bergen, Blumen, aber auch Straßen und Autos. 

Im dritten Stock werden „Hoffnungen und Träume“ thematisiert, die sich mit der neuen Heimat verbinden, wie z.B. ein Schreibtisch mit Lernmaterialien, die helfen, die neue Sprache zu beherrschen.  Freundschaften entstehen, ein Zuhause wird geschaffen, eine Existenz wird gegründet und eine neue Zukunft in Frieden und Freiheit aufgebaut.